Welche Grundfahraufgaben gibt es:
Oben sehen Sie eine Tabelle mit den Grundfahraufgaben, die in jeder Prüfung absolviert werden müssen. Der amtlich anerkannte Sachverständige wählt jeweils von der 5 und 6 und von der 7, 8 sowie 9 eine Aufgabe aus, die geprüft werden soll.
0 = ist immer durchzuführen
Bewertung der Grundfahraufgaben
Höchstens drei Grundfahraufgaben dürfen je einmal wiederholt werden.
Die praktische Prüfung ist nicht bestanden, wenn der Bewerber
• auch bei der Wiederholung eine Grundfahraufgabe nicht fehlerfrei ausführt
• den Verkehr ungenügend beobachtet und es dadurch zu einer Gefährdung kommt
• eine Person, ein Fahrzeug oder einen anderen Gegenstand (Leitkegel ausgenommen) anfährt oder stürzt
1. Fahren eines Slaloms mit Schrittgeschwindigkeit
Inhalt der Grundfahraufgabe:
Der Bewerber hat eine Slalomstrecke (6 Leitkegel, Abstand 3,5 m, Aufbau siehe Skizze zu 1) mit Schrittgeschwindigkeit
(ca. 5 km/h) unter Beibehaltung des Gleichgewichts und mit richtiger Handhabung von Kupplung, Gas und Bremse zu durchfahren.
Fehlerbewertung:
• Überschreiten der Schrittgeschwindigkeit
• Auslassen eines Feldes
• Umwerfen eines Leitkegels
• Absetzen eines Fußes auf die Fahrbahn
2. Abbremsen mit höchstmöglicher Verzögerung
Inhalt der Grundfahraufgabe:
Der Bewerber hat das Kraftrad unter gleichzeitiger Benutzung beider Bremsen mit höchstmöglicher Verzögerung aus einer Geschwindigkeit von ca. 50 km/h zum Stillstand zu bringen, ohne dass das Kraftrad dabei wesentlich von der Fahrlinie abweicht.
Die Aufgabe setzt voraus, dass sichergestellt ist, dass eine Gefährdung des nachfolgenden Verkehrs ausgeschlossen ist; deshalb ist eine Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs (Spiegelbenutzung und Überprüfen des Toten Winkels) vor Beginn der Bremsung nicht erforderlich.
Das Blockieren des Hinterrades wird nicht beanstandet, wenn das Kraftrad stabil gehalten wird.
Fehlerbewertung:
• Zu geringe Ausgangsgeschwindigkeit
• Nichterreichen der notwendigen Verzögerung
• Benutzung nur eines Bremshebels
* Wesentliches Abweichen von der Fahrlinie
• Abwürgen des Motors
3. Ausweichen ohne Abbremsen
Inhalt der Grundfahraufgabe:
Beschleunigen auf etwa 50 km/h, vor einer markierten Stelle um etwa 1 bis 1,5 m nach links ausweichen und, ohne zu bremsen, auf die ursprüngliche Fahrlinie zurückkehren. Das Ausweichen darf frühestens 9 m vor der markierten Stelle beginnen.
Die Aufgabe setzt voraus, dass sichergestellt ist, dass eine Gefährdung des nach folgenden Verkehrs ausgeschlossen ist; deshalb ist eine Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs (Spiegelbenutzung und Überprüfen des Toten Winkels) vor Beginn des Ausweichens nicht erforderlich.
Fehlerbewertung:
• Zu geringe Ausgangsgeschwindigkeit
• Zu frühes oder nicht ausreichendes Ausweichen
• Bremsen vor Wiedererreichen der Fahrlinie
• Die ursprüngliche Fahrlinie wird nicht annähernd wieder erreicht
• Herunternehmen eines Fußes oder beider Füße von den Fußrasten
• Umwerfen des zweiten Leitkegels
4. Ausweichen nach Abbremsen
Inhalt der Grundfahraufgabe:
Beschleunigen auf etwa 50 km/h, dann rechtzeitig kurz abbremsen und nach Lösen der Bremsen mit einer Geschwindigkeit im eigenstabilen Bereich (ca. 30 km/h) vor einer markierten Stelle um etwa 1 bis 1,5 m nach links ausweichen und, ohne zu bremsen, auf die ursprüngliche Fahrlinie zurückkehren. Das Ausweichen darf frühestens 7 m vor der markierten Stelle beginnen.
Die Aufgabe setzt voraus, dass sichergestellt ist, dass eine Gefährdung des nachfolgenden Verkehrs ausgeschlossen ist; deshalb ist eine Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs (Spiegelbenutzung und Überprüfen des Toten Winkels) vor Beginn des Ausweichens nicht erforderlich.
Fehlerbewertung:
• Zu geringe Ausgangsgeschwindigkeit
• Zu frühes oder nicht ausreichendes Ausweichen
• "Herumlenken" des Kraftrades um die Leitkegel
• Nichtlösen der Bremsen beim Ausweichen oder Bremsen vor Wiedererreichen der Fahrlinie
• Die ursprüngliche Fahrlinie wird nicht annähernd wieder erreicht
• Herunternehmen eines Fußes oder beider Füße von den Fußrasten
• Umwerfen des zweiten Leitkegels
5. Slalom
Inhalt der Grundfahraufgabe:
Der Bewerber hat eine Slalomstrecke (Länge ca. 50 m, 5 Leitkegel, Abstand 7 m, Aufbau siehe Skizze zu 5) mit einer Geschwindigkeit von ca. 30 km/h zu durchfahren.
Fehlerbewertung:
• Zu geringe Geschwindigkeit
• Auslassen eines Feldes
• Umwerfen eines Leitkegels
• Berühren der Fahrbahn mit einem Fuß
6. Langer Slalom
Inhalt der Grundfahraufgabe:
Der Bewerber hat eine Slalomstrecke (Länge ca. 80 m, 5 Leitkegel Abstand 9 m, anschließend 2 Leitkegel Abstand 7 m, Aufbau siehe Skizze zu 6) mit einer Anfangsgeschwindigkeit von ca. 30 km/h mit annähernd gleichbleibender Geschwindigkeit zu durchfahren. Die Aufgabe darf nicht im 1. Gang gefahren werden.
Fehlerbewertung:
• Zu geringe Geschwindigkeit
• Auslassen eines Feldes
• Umwerfen eines Leitkegels
• Berühren der Fahrbahn mit einem Fuß
7. Fahren mit Schrittgeschwindigkeit geradeaus
Inhalt der Grundfahraufgabe:
Der Bewerber hat eine Strecke von ca. 25 m mit Schrittgeschwindigkeit unter Beibehaltung des Gleichgewichts und mit richtiger Handhabung von Kupplung, Gas und Bremse geradeaus zu fahren.
Fehlerbewertung:
• Überschreiten der Schrittgeschwindigkeit
• Starkes Abweichen von der Geraden (mehrfaches Abweichen von der Geraden um mehr als 30 cm nach links oder rechts); die ersten 5 m nach dem Anfahren werden nicht bewertet
• Herunternehmen eines Fußes oder beider Füße von der Fußraste
8. Stop and Go
Inhalt der Grundfahraufgabe:
Mehrfaches Anhalten und Anfahren, abgestimmtes Betätigen von Gas, Kupplung und Bremse, Füße nur zum Abstützen des Kraftrades im Stand von den Fußrasten nehmen und auf die Fahrbahn absetzen.
Dabei soll gezeigt werden, dass die Neigung des Kraftrades nach der einen oder anderen Seite bewusst erfolgt, indem zunächst zweimal der eine und dann zweimal der andere Fuß abgesetzt wird.
Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs ist nur beim ersten Anfahren erforderlich. Gangwechsel ist während der Aufgabe nicht erforderlich.
Fehlerbewertung:
• Anfahren im falschen Gang
• Abwürgen des Motors
• Füße nicht auf den Fußrasten, außer zum Abstützen beim Anhalten
• Absetzen der Füße nicht wie beschrieben
9. Kreisfahrt
Inhalt der Grundfahraufgabe:
Einfahren in einen Kreis mit einem Halbmesser von 4,5 m (eine Markierung des Kreises ist nicht erforderlich), mehrfaches Kreis fahren und Verlassen des Kreises. Die Kreisfahrt kann wahlweise in die eine oder in die andere Richtung verlangt werden; auf öffentlichen Straßen jedoch nur nach links. Die Geschwindigkeit ist so zu wählen, dass Schräglage entsteht. Die Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs ist nur vor dem Einfahren in den Kreis erforderlich.
Fehlerbewertung:
• Starkes Abweichen vom vorgegebenen Halbmesser
• Starkes Abweichen von der Kreisform
• Herunternehmen eines Fußes oder beider Füße von der Fußraste
• Fahren im falschen Gang
• Schräglage ist nicht festzustellen